Wenn man sich den ganzen Monat anschaut, sind wir 0,6 Grad zu warm im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt im April". So eine ähnliche Aussage gab es schon einen Monat früher zu den März-Temperaturen. Denn auch der März 2016 ließ viele Deutsche wegen vieler kalter Nächte und Tage erschaudern (. . .). Liegen wir Menschen mit unserem Temperatur-Empfinden und den vergleichenden Erinnerungen zu den Vorjahren so falsch oder darf in Zeiten von täglich publizierten Klimaerwärmungsszenarien erst gar kein Gefühl von Kälte aufkommen? Die Lösung dieses Phänomens ist möglicherweise einfach und verblüffend zugleich.

Was ist denn ein langjähriger Durchschnitt beziehungsweise was sind langjährige Mittelwerte? Die langjährigen Mittel sind für die drei Zeiträume 1961-1990, 1971-2000 und 1981-2010 bestimmt und nennen sich Referenzperioden (nachzulesen beim Deutschen Wetterdienst). Und ob man es glaubt oder nicht – die Weltorganisation für Meteorologie hat die Periode 1961-1990 zu dem empfohlenen Vergleichszeitraum erklärt. Es werden also die April-Temperaturen 2016 mit den durchschnittlichen April-Werten der Jahre 1961 bis 1990 verglichen und nicht – wie wir alle glauben – mit den April-Werten der vergangenen 30 Jahre.

Warum werden gerade diese Fakten bei vergleichenden Temperaturbetrachtungen nicht ständig erwähnt? Sollen die Bürger ja keine Zweifel an den wissenschaftlich begründeten Klimaveränderungen bekommen? Fängt hier nicht bereits die Manipulation bei der Bewertung von Daten und Fakten an?

Quelle: Lausitzer Rundscau, 29.04.2016

 

Anm.:

Hier sollte man es mit mit folgendem Zitat, das Winston Churchill zugeschrieben wird, halten:

"Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast".

 

... und die Antwort eines "Experten" zum obigen Leserbrief:

 

Die Klimaerwärmung lässt sich nachweisen 

Martin Kühne aus Cottbus reagiert auf die Lesermeinung "Zweifel an Klimaveränderungen" (LR vom 29. April 2016):

Als Meteorologe mit über 40 Jahren Berufserfahrung möchte ich Herrn Bialas erst ein­mal beruhigen: Mit den Veröf­fentlichungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und der Meteorologischen Weltorganisation (WMO), einer UN-Unterorganisatjon, fängt "nicht bereits die Manipulation bei der Bewertungvon Daten und Fakten an."

Grundsätzlich werden in den offiziellen klimabezogenen Verlautbarungen aller meteorologischen Organisationen die Refe­renzzeiträume genannt - und zwar auf der Basis sehr anspruchsvoller Qualitätssicherungsprozesse. Ohne das Beharren der WMO auf der Referenzperiode 1961/90 in Schutz nehmen zu wollen, ist das sorgfältige Prüfen der globalen Klimadaten aus 191 nationalen Wetterdiensten selbstverständlich aufwend­ger als bei den 212 hauptamtlichen deutschen Messstationen  erster Ordnung. (. . .) 

Eine stets auf das letzte zur Verfügung stehende Jahr bezogene gleitende 30-Jahres-Vergleichsperiode (. . .) ist aus Aufwands- und methodischen Gründen nicht sinnvoll. Im Übrigen ist das ganze Ausmaß der weitestgehend menschengemachten Klimaerwärmung ja gerade im ständigen Bezug auf einen zeitlichen Fixpunkt - hier 1961/90 - am besten zu erkennen.

Da der Vergleich mit der Periode 1971/2000 ebenfalls die fortschreitende Erwärmung verdeutlicht, steht nicht zu befürchten, dass die Bürger ja keinem Zweifel an der wissenschaftlich begründeten Klimaveränderung ausgesetzt werden sollen.  

Als Brandenburger mit einer Koh­lendioxid -pro-Kopf-Emission von mehr als 20 Tonnen pro Jahr (zum Vergleich: Deutschland cir­ca zehn t/a, globales Mittel circa drei t/a) sollte man vermeiden, auch nur in die Nähe der sogenannten Klimaskeptiker zu geraten, deren steile Thesen heute von keinem seriösen Klimawissenschaftler mehr geteilt werden.

Die dem anthropogenen Klimawandel (Anm.: Dieser Beweis ist von den "seriösen" Klimawissensschaftlern noch immer zu erbringen) sind die zugrunde liegenden naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten gelten auch im Lausitzer Braunkohlerevier.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 12.05.2016

 

Anm.:

Es ist schon sehr verwegen, die CO2-Emissionen auf Landschaften Deutschlands (hier: die Lausitz) hochzurechnen ohne die Wertschöpfung

irgendeiner Art mit in die Betrachtungen einzubeziehen.

Außerdem ist einzuwenden, dass es nach meiner Kenntnis bisher keine ernstzunehmende Untersuchung gibt, die den eindeutigen Nachweis

liefert, dass CO2 aus anthropogenen Prozessen der Haupt-„Klimakiller“ ist.

 

Das globale Mittel von CO2-Emissionen (nach WIKIPEDIA) beträgt (bezogen auf die Jahre 2012/2013)

5,75 t / Kopf und Jahr

 

Es ist auch außerordentlich schwer zwischen seriösen und unseriösen Klimawissenschaftlern zu unterscheiden.